Der Thread ist schon etwas älter, ich möchte ihn aber dennoch ergänzen.
In den Arbeitsverweigerungsschreiben des Veterinär- und Lebensmittelaufsichtsamtes Treptow-Köpenick findet sich folgende Passage:
Im Antrag ist formuliert:
“Ich weise daraufhin, dass eine Weitergabe meiner personenbezogenen Daten an Dritte i. S. d. § 5 Abs. 2 S. 4 VIG nur dann zulässig ist, wenn der betroffene Dritte ausdrücklich nach einer Offenlegung fragt. In diesem Fall bitte ich um Mitteilung, damit ich entscheiden kann, ob ich meinen Antrag ggf. zurückziehe. Einer Bescheidung des Antrags steht dies nicht entgegen.”
Diese Bitte hat einen bedingenden Charakter (vgl. §133 BGB). [Bla … Laber … Fasel … Sülz … Blubber …]
Das ist natürlich Unfug. Blödsinn. Bullshit, Claptrap, Poppycock, … Warum? Weil der zitierte Text nicht in der Anfrage enthalten ist. Dort heißt es:
Ich weise Sie daraufhin, dass eine Weitergabe meiner personenbezogenen Daten an Dritte im Sinne von § 5 Abs. 2 S. 4 VIG nur dann zulässig ist, wenn betroffene Dritte ausdrücklich nach einer Offenlegung fragen. In diesem Fall erkläre ich mich mit der Datenweitergabe einverstanden und bitte um Weiterbearbeitung des Antrags.
Die Behörde wurde bereits wiederholt darauf hingewiesen. Das Schreiben wird jedoch nicht angepasst.
Ich vermute, dass derartige Rückmeldungen ungelesen im Papierkorb (real oder virtuell) landen. Oder die mit diesem Job beauftragte Beamtenperson nicht weiß, dass man Word-Dokumente auch bearbeiten kann bzw. wie man das macht. Vielleicht sind auch die Qualitätsstandards der Behörde so niedrig, dass der Inhalt ihrer Äußerungen beliebig ist (entsprechend der Definition von Bullshit in Harry G. Frankfurts gleichnamigen Essay).
Das ist nur armselig, nicht sexy.
Läuft eigentlich eine Klage gegen dieses dysfunktionale Amt?
PS: Die zitierte Passage befindet sich bereits seit mehr als 3 Jahren nicht mehr in den VIG-Anfragen.
PPS: Selbst das völlig veraltete Zitat ist nicht ganz exakt. Berliner Schlendrian halt.
PPPS: Vielleicht sind das auch nur Reste eines real existierenden Sozialismus. Die Einleitung liest sich für mich jedenfalls ein wenig wie “ich nehme Bezug auf eine E-Mail […], die uns über die imperialistisch-kapitalistische Platform ‘fragdenstaat’ erreichte […]”.