2004 wurden von der Kultusministerkonferenz die ersten Bildungsstandards für Deutschland verabschiedet. Sie beschreiben für definierte Zeitpunkte in der Kariere von Schüler/innen die in der Regel zu erwartenden Kompetenzen für ausgewählte Domänen. Diese Standards bilden nach einem Beschluss der KMK seither die verbindliche Grundlage für die Rahmenlehrplänen aller Länder und sind damit als Zielbeschreibung von erheblicher Relevanz.
Nun gibt es offenbar einen Auftrag der KMK zur Überprüfung der Notwendigkeit einer Überarbeitung der Bildungsstandards, der sicher unter dem Eindruck der fortschreitenden Digitalisierung initiiert wurde. Unklar ist, wer diese Einschätzung vornehmen soll. Öffentlich gibt es keinen Beleg für einen solchen Auftrag, ich konnte keinen finden. Es gibt ihn aber definitiv. Zudem gibt es Hinweise, dass die Überprüfung nahtlos in eine Überarbeitung mündet, die aber quasi von intransparent ausgewählten Personen, Institutionen vorgenommen wird. In Anbetracht der Tatsache, dass die Bildungsstandards für die Rahmenpläne aller Länder verbindliche Leitlinien bilden, ist der Einbezug der Öffentlichkeit dringend geboten. MIndestens kann gefordert werden, dass die Öffentlichkeit über die Prozessen informiert wird. Deshalb würde ich gern fordern:
Veröffentlichung
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der Protokolle und Dokumente, welche (a) den konkreten Prüfauftrag der KMK formulieren, ob die Bildungsstandards überarbeitet werden müssen und (b) deutlich machen, wer diesen Auftrag erhalten hat (Institutionen, Personen spezifisch für die einzelnen Fächer/Domänen).
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der ggf. inzwischen vorliegenden Ergebnisse des Prüfauftrags, sowie der Konsequenzen, d.h.
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ggf. die konkrete Beauftragung der Überarbeitung von Standards mit der Angabe, wer diesen Auftrag erhalten hat.
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von Informationen darüber, wie in diesem Prozess der Einbezug relevanter Kompetenzträger/innen sowie der Gesellschaft ermöglicht werden soll.
PROBLEM:
Die KMK ist keine öffentliche Institution in diesem Sinne. Ich könnte natürlich die Protokolle und Informationen von der Bildungsadministration einfordern, die für mich relevant ist. Das wäre Berlin. Oder gibt es einen besseren Weg?
An sich wünschte ich mir, dass der ganze Prozess nicht nur veröffentlicht sondern auch öffentlich wird, aber das ist wohl der zweite Schritt.